Ein selbstbewusstes und glückliches Kind (Teil 2)

Ein selbstbewusstes und glückliches Kind (Teil 2)

Im ersten Teil dieses Artikels haben wir uns mit dem Konzept der Bindung und ihrer Entstehung beschäftigt und sowohl sichere als auch unsichere Bindungsstile und ihre Entwicklung untersucht. Obwohl es wichtig ist, diese Stile zu verstehen, fragen sich viele Eltern: "Was ist der nächste Schritt?
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Eine Beziehung zu einem Kind aufbauen.

Im ersten Teil dieses Artikels haben wir uns mit dem Konzept der Bindung und ihrer Entstehung beschäftigt und sowohl sichere als auch unsichere Bindungsstile und ihre Entwicklung untersucht. Obwohl es wichtig ist, diese Stile zu verstehen, fragen sich viele Eltern: "Was ist der nächste Schritt?

Bei der Untersuchung von Eltern-Kind-Beziehungen und der Aufdeckung zugrunde liegender Probleme erzählen Eltern in den Beratungsgesprächen oft von ihren Erfahrungen. Eine Kundin beschrieb ihren inneren Konflikt: "Ich habe das Gefühl, dass ich jeden Tag zwischen zwei Kräften hin- und hergerissen bin. Da ist die rationale Seite, die genau weiß, was ich tun sollte. Aber dann gibt es diese instinktive Seite, die viel stärker ist. Es ist ein Wirbelsturm meiner Gefühle, der mich mitreißt, bis ich plötzlich von Schuldgefühlen überwältigt werde, weil ich wieder einmal meine Stimme gegenüber meinem Kind erhoben habe."

Schuldgefühle sind in der Tat ein tiefes Gefühl, das auftaucht, wenn wir uns selbst unter die Lupe nehmen. Es erfordert Mut, aber die Erfahrung zeigt, dass Selbstverbesserung und mentale Organisation sich lohnen. Die Vorteile gehen über unseren unmittelbaren Umfeld - Ehepartner, Kinder - hinaus und bereichern uns auf einer sehr persönlichen Ebene. Indem wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und unser Inneres pflegen, schaffen wir einen fruchtbaren Boden, der nicht nur unser eigenes Wachstum fördert, sondern auch das unserer Kinder.

Häufig fragen Eltern nach, wie sie die Bindung zu ihrem Kind verbessern können. Mein Rat ist, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, die wir vielleicht übersehen. Zeige Einfühlungsvermögen - lass dich in Gesprächen auf die Gefühle deines Kindes ein. Höre wirklich zu - schiebe deine Aufgaben beiseite, nimm Blickkontakt auf und höre zu, was es ausdrückt. Lass dich auf einen Dialog ein - beteilige dich aktiv, erzähle Geschichten, erkläre und beantworte ihre Fragen. Genieße die gemeinsame Spielzeit. Sprich Lob und Anerkennung für ihre Bemühungen aus: "Gut gemacht!", "Du schaffst das!"

Anregung: Erkundige dich nach den Interessen deines Kindes - von welchen Aktivitäten träumt es, die es mit dir teilen möchte? Das ist ein mutiger Schritt, aber die Mühe lohnt sich! Oft ist unsere Vorstellungskraft größer als die tatsächlichen Wünsche unserer Kinder. Das kann etwas ganz Einfaches sein wie ein Spieleabend, ein Vorstellungsspiel, ein gemeinsamer Film oder das Bauen eines Schneemanns - das sind nur ein paar Möglichkeiten. Das Wichtigste ist, dass dein Kind auf diese Weise sehen kann, wie seine Wünsche, die es mit dir teilt, in Erfüllung gehen. Und vergiss nicht: Es geht nicht nur darum, zu fragen, sondern aktiv daran mitzuwirken ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen!

Spielt zusammen! Für viele Eltern kann es eine Herausforderung sein, mit ihrem Kind zu spielen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Ziel ist, beiden Parteien Freude und Erfüllung zu bringen. Überlege, ob der andere Elternteil sich nicht eher auf diese Art und Weise einbringen könnte. Denk auch daran, dass Spielen viele Formen annehmen kann - es geht darum, die Art des Spiels zu finden, die sich für dich richtig anfühlt. Wenn Puppenrollenspiele nicht dein Ding sind, kannst du auch andere Möglichkeiten wie Brettspiele, körperliche Aktivitäten oder Gedächtnisspiele ausprobieren. Sogar ein einfaches Wortspiel während einer Autofahrt, bei dem jeder Spieler den letzten Buchstaben des vorherigen Wortes benutzt, kann sehr spannend sein. Es gibt eine riesige Auswahl an Spielmöglichkeiten. Entscheidend ist, dass du herausfindest, was dir Spaß macht, und diese Freude mit deinem Kind teilst.

Alle Eltern wünschen sich, ein selbstbewusstes und unabhängiges Kind großzuziehen. Doch oft sind sich Kinder ihrer Leistungen oder ihres besonderen Wertes nicht bewusst, bis wir als Eltern sie anerkennen und bestätigen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Kinder die Welt zum "ersten Mal" erleben und viele Situationen neu kennenlernen. Zum Beispiel, wenn ein Kind lernt, Handschuhe zu tragen. Wenn es erkennt, dass dies eine neue Herausforderung für es ist, wird klar, wie wichtig unsere Unterstützung, Ermutigung und unser Lob für sein Lernen sind. Wenn wir mit Enthusiasmus reagieren - und uns freuen, wenn sie es schaffen, einen Handschuh über eine Hand zu ziehen - stärken wir ihr Selbstvertrauen. Die Anerkennung: "Du hast es geschafft!", bestärkt sie in ihrem Erfolg und motiviert sie, die Aufgabe mit Freude zu wiederholen. Das Kind verinnerlicht das Gefühl, etwas geschafft zu haben: "Ich kann das!", was sein Selbstvertrauen stärkt. Nimm dir also die Zeit, die Anstrengungen deines Kindes zu bemerken und zu kommentieren; solche Worte stärken nicht nur eure Bindung, sondern auch das Selbstwertgefühl deines Kindes.


Autor

Kristine Salmiņa

Klinischer und Gesundheitspsychologe / Spezialist des Psychologiezentrums AUGT

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