Ein selbstbewusstes und glückliches Kind (Teil 1)

Ein selbstbewusstes und glückliches Kind (Teil 1)

Die Ankunft eines Kindes ist für die ganze Familie ein bedeutender und geschätzter Moment, der eine wichtige Phase in der Entwicklung des Kindes einläutet. Besonders im ersten Lebensjahr verläuft die Entwicklung des Kindes bemerkenswert schnell. Dieser Fortschritt wird körperlich sichtbar, wenn die Eltern beobachten, wie ihr Baby an Größe und Gewicht zunimmt und neue Kleidung benötigt. Auch die Entwicklung der Bewegungen des Babys ist bemerkenswert, von der begrenzten Aktivität eines Neugeborenen bis hin zu den Meilensteinen des Umdrehens und schließlich des Laufens.
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Was ist Bindung und wie entsteht sie?

Die Ankunft eines Kindes ist für die ganze Familie ein bedeutender und geschätzter Moment, der eine wichtige Phase in der Entwicklung des Kindes einläutet. Besonders im ersten Lebensjahr verläuft die Entwicklung des Kindes bemerkenswert schnell. Dieser Fortschritt wird körperlich sichtbar, wenn die Eltern beobachten, wie ihr Baby an Größe und Gewicht zunimmt und neue Kleidung benötigt. Auch die Entwicklung der Bewegungen des Babys ist bemerkenswert, von der begrenzten Aktivität eines Neugeborenen bis hin zu den Meilensteinen des Umdrehens und schließlich des Laufens.

Gleichzeitig entfaltet sich die emotionale Entwicklung eines Kindes, die maßgeblich von der ersten Bindung zu einer Bezugsperson geprägt wird. Diese erste Bindung legt den Grundstein für die spätere emotionale Entwicklung des Kindes und spielt eine wichtige Rolle für die gesamte Entwicklung des Kindes.

Bindung ist eine einzigartige emotionale Bindung zwischen einem Kind und seiner Bezugsperson, Sie hat ihre Wurzeln in frühkindlichen Erfahrungen, die die sich entwickelnde Persönlichkeit und zukünftige zwischenmenschliche Beziehungen prägen. Von Geburt an braucht jedes Kleinkind Fürsorge, um zu gedeihen, und ist auf die Anwesenheit eines aufmerksamen und ansprechbaren Erwachsenen angewiesen. Diese Betreuungsperson sorgt dafür, dass die Grundbedürfnisse des Kindes nach Wärme, Sicherheit und Nahrung erfüllt werden und bietet ihm durch sanfte Berührungen und Nähe Liebe und Trost. Die Fähigkeit der Betreuungsperson, die Bedürfnisse des Kindes zu erkennen und zu erfüllen, sowie die Art und Weise, wie das Kind diese Bedürfnisse mitteilt, spielen eine entscheidende Rolle beim Aufbau dieser wichtigen emotionalen Verbindung.

Körperliche Berührung ist entscheidend! Sie hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Bindungen. Babys, die noch nicht sprechen oder ihre Wünsche, Sorgen oder Unannehmlichkeiten artikulieren können, verlassen sich in erster Linie auf ihre Stimme und ihr Weinen, um mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren.

In den ersten Lebensjahren sind Sinneserfahrungen entscheidend für die Entwicklung eines Kindes und prägen seine gesamte Weltsicht. Berührungen und Körperkontakt sind für Kinder in diesem Entwicklungsstadium ein wichtiges Kommunikationsmittel. Durch Kuscheln, Streicheln und Halten wird ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Entgegen der vorherrschenden Meinung in der Gesellschaft, dass häufiges Halten das Kind verwöhnt oder zu sehr von ihm abhängig macht, ist es wichtig zu wissen, dass Neugeborene nicht die angeborene Fähigkeit haben, sich selbst zu beruhigen - sie haben es einfach noch nicht gelernt! Ein Säugling kann die Gründe für seinen Kummer nicht artikulieren. Wenn man den Schrei eines Kindes nach Aufmerksamkeit ignoriert, kann man ihm unbewusst den Glauben vermitteln, dass seine echten Gefühle unterdrückt werden sollten. Ohne die Unterstützung von Erwachsenen können Kinder mit diesen Gefühlen alleine kämpfen, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der Welt führt. Diese Vermeidung wird zu einem Verteidigungsmechanismus, da der junge Verstand versucht, sich auf die beste Art und Weise zu schützen, die er kennt.

Wir können nicht erwarten, dass ein Säugling sich selbst beruhigt, aufhört zu schreien oder mühelos von alleine einschläft. Genauso wie wir ein Kind beim Erlernen grundlegender Fähigkeiten wie dem Gebrauch eines Löffels, dem selbstständigen Essen oder dem Anziehen von Schuhen anleiten, ist es für Eltern genauso wichtig, ihm Beruhigungstechniken beizubringen. Mit gutem Beispiel voranzugehen ist wichtig. Erwachsene müssen in stressigen Momenten eine stabilisierende Rolle spielen, indem sie Unterstützung anbieten und auf das Kind eingehen. Diese Grundlage der Sicherheit ermöglicht es dem Kind, die große, unbekannte Welt mit Vertrauen zu erkunden und zu lernen.

Kinder, die sich sicher sind, dass ein Erwachsener für sie da ist und auf sie eingeht, haben weniger Angst. Das ultimative Ziel der kindlichen Entwicklung ist es, ein selbständiges, reifes Individuum heranzuziehen, das unabhängig zurechtkommt. Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, ihr Kind zu dieser Selbstständigkeit zu führen, indem sie ihm die Überzeugung vermitteln: "Ich kann es selbst schaffen!" Die Erwachsenen sind auf diesem Weg sowohl Vermittler als auch Unterstützer und zeigen den Weg auf. Vertrauen ist in der Beziehung zwischen einem Kind und einem Erwachsenen von grundlegender Bedeutung und bildet das Fundament ihrer Bindung. Ohne Vertrauen kann jede neue Herausforderung einschüchternd wirken und mit Ängsten und Sorgen verbunden sein. Durch konsequente Unterstützung, das Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes und die Bereitschaft, da zu sein, wenn es gebraucht wird, wird das Vertrauen aufgebaut und gestärkt.

In den ersten Lebensmonaten eines Säuglings ist die Mutter oft die wichtigste Bezugsperson, weil sie ständig in der Nähe ist, ihn versorgt, stillt und für seine Sicherheit sorgt. Nichtsdestotrotz, ist die Beteiligung des Vaters am Aufbau dieser Bindung entscheidend. Es ist wichtig, dass Väter sich mit ihrem Kind beschäftigen, es pflegen, trösten und kuscheln, wenn sie es brauchen. Väter spielen eine wichtige Rolle, vor allem bei der Unterstützung der frischgebackenen Mutter in der Zeit nach der Geburt, einer Zeit, die für die Erneuerung der Ressourcen entscheidend ist. Durch ihre Anwesenheit, ihre Hilfe und ihr Einfühlungsvermögen unterstützen Väter nicht nur die Mutter - vielleicht indem sie mit dem Baby spazieren gehen, um ihr eine Pause zu gönnen -, sondern stärken auch ihre eigene Verbindung zum Kind. Dieser kooperative Ansatz fördert eine starke Partnerschaft zwischen den Eltern und bietet eine wunderbare Gelegenheit für Väter, ihre Beziehung zu ihrem Baby zu vertiefen.

Bindungsstile werden üblicherweise kategorisiert in sichere und unsichere. Eine sichere Bindung entsteht, wenn die Eltern konsequent auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen. Dazu gehört, dass ein Erwachsener auf sein Kind eingeht - auf Weinen reagiert, versucht, den Grund zu verstehen, Freude durch Lächeln teilt, das Kind sanft berührt, hält und sich mit ihm unterhält, sogar mit einem Säugling. Eine sichere Bindung wird durch die aktive Teilnahme und Anwesenheit der Eltern gefördert, auch beim Spielen. Beim Spielen können die Eltern ihrem Kind ihre ganze Aufmerksamkeit widmen, was diese wichtige Bindung weiter stärkt.

Die unsichere Bindungsform ist das Gegenteil: Sie entsteht durch einen Mangel an konsequenter Fürsorge und steht im Gegensatz zum reaktionsfähigen Ansatz der sicheren Bindung. In diesen Fällen fällt es den Eltern schwer, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen, und ihre Fürsorge kann unbeständig sein, so dass das Kind nicht weiß, wann seine Bedürfnisse erfüllt werden. So kann es sein, dass ein Elternteil das Weinen des Kindes übersieht und erwartet, dass es sich selbst beruhigt, aber dennoch aufmerksam ist, wenn das Kind still ist. Diese Inkonsequenz kann zu Verwirrung und Unsicherheit beim Kind führen, was die Unterstützung und das Eingehen auf seine Bedürfnisse durch seine Bezugspersonen angeht.

Ein Kind, das körperlichem, verbalem, emotionalem oder sexuellem Missbrauch durch eine Betreuungsperson ausgesetzt ist oder das Zeuge solcher Gewalt durch eine Bezugsperson gegenüber anderen wird, kann eine unsichere Bindung entwickeln. In diesen Fällen wird das Trauma zum Kern der Beziehung zwischen dem Kind und der Bezugsperson, was bedeutet, dass es für das Kind unmöglich ist, der primären Bezugsperson - den Eltern - zu vertrauen.


Autor

Kristine Salmiņa

Klinischer und Gesundheitspsychologe / Spezialist des Psychologiezentrums AUGT

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